Kaum als Bundestagskandidat aufgestellt, ist der Pirat Reinhold Deuter schon ein Verschwörungstheoretiker.
Aber es geht nicht um den Untergang der Welt, sondern um das Ende des Datenschutz.
Am Donnerstag fand in Saarbrücken der 10. nationale IT-Gipfel statt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte dabei „Das Prinzip der Datensparsamkeit kann heute nicht die generelle Leitschnur sein für die Entwicklung neuer Produkte“. Auch Wirtschaftsminister Gabriel sagte „dass wir uns endgültig verabschieden müssen von dem klassischen Begriff des Datenschutzes“.
Dies bedeutet das Ende des bisherigen Konzepts des Datenschutz. Aber ist das wirklich so wichtig? Für die Industrie und die großen Internetkonzerne bedeutet dies neue Geschäfte.
Aber was bedeutet dies für uns als Bürger?
Datenschutz ist ein komplexes Thema. Deshalb sollen die Auswirkungen eines mangelnden Datenschutzes beispielhaft dargestellt werden.
Nehmen wir als Beispiel Anwendungen im Gesundheitssystem.
Viele nutzen heute Fitness Traker. Diese übertragen Daten an Server der Hersteller und entsprechende Apps geben dann Tipps. Auch gibt es heute schon Personenwaagen mit Internetanschluss.
Nun stellen wir uns vor diese Daten werden in Zukunft von den jeweiligen Firmen verkauft.
Ihre Waage hat festgestellt dass sie Übergewicht haben und sie bewerben sich auf einen neuen Job.
Ihr zukünftiger Arbeitgeber erhält nun die Information dass sie übergewichtig sind. Außerdem zeigen ihn die Daten ihres Fitness Trakers an dass sie sich zu wenig bewegen und vielleicht auch nicht die Ernährungstipps der App befolgen. Wie hoch schätzen sie ihre Chancen ein den neuen Job zu bekommen?
Oder eine anderes Beispiel.
Sie wollen ihre Familie durch eine Risikolebensversicherung absichern.
Das Versicherungsunternehmen sieht sich die Daten an und stellt fest. Sie sind zu dick, bewegen sich zu wenig, ernähren sich falsch, usw. Wie wird das Versicherungsunternehmen sich wohl verhalten?
Man kann sich viele solche Situationen vorstellen. Vielleicht sollte jeder Leser einmal überlegen welche Situationen er sich vorstellen kann in denen Firmen auf Grund persönlicher Daten für ihn nachteilige Entscheidungen treffen können.
Dann wird man sehr schnell merken, dass der Spruch „Ich habe doch nichts zu verbergen“ nicht stimmt.
Deshalb ist ein wirksamer Datenschutz heute und in Zukunft wichtig.
Denn jeder von uns will doch ein Leben in Freiheit leben und nicht irgendwelchen Firmen ausgeliefert sein.